Kleine, warzenähnliche Wucherungen an der Haut oder im Maul Ihres Hundes können bei vielen Besitzern zunächst Sorge auslösen. Doch in den meisten Fällen handelt es sich um harmlose Papillome, gutartige Hautveränderungen, die bei Hunden relativ häufig auftreten.
Papillome sind kleine, meist gestielte Hautwucherungen, die durch Viren verursacht werden oder altersbedingt entstehen können. Sie zeigen sich typischerweise als blumenkohlartige, warzenähnliche Gebilde, die von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern groß werden können. Diese Wucherungen bestehen aus verdicktem Hautgewebe und sind in der Regel von derselben Farbe wie die umgebende Haut oder leicht dunkler gefärbt.
Ein wichtiger Aspekt für jeden Hundebesitzer ist die Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Hautveränderungen. Papillome gehören zu den gutartigen Tumoren, das bedeutet, sie wachsen langsam, bilden keine Metastasen und gefährden die Gesundheit des Hundes normalerweise nicht. Im Gegensatz dazu sind bösartige Hauttumore wie Melanome oder Plattenepithelkarzinome aggressiver, wachsen schneller und können sich im Körper ausbreiten. Während gutartige Papillome oft eine raue, warzenähnliche Oberfläche haben, sind bösartige Veränderungen häufig glatter, können ulzerieren oder stark bluten.
Papillome sind bei Hunden keine Seltenheit. Besonders häufig treten sie bei jungen Hunden im Alter von sechs Monaten bis zwei Jahren auf, wenn virale Papillome durch das Canine Papillomavirus verursacht werden. Diese Form betrifft schätzungsweise jeden zehnten Welpen oder Junghund. Bei älteren Hunden ab etwa acht Jahren entstehen Papillome oft altersbedingt und sind noch häufiger anzutreffen. Hier entwickelt fast jeder zweite Senior-Hund im Laufe seines Lebens mindestens ein Papillom. Die Wucherungen zeigen sich bevorzugt im Maul- und Rachenbereich, an den Lefzen, der Nase oder zwischen den Zehen, können aber grundsätzlich überall am Körper auftreten.

Arten von Papillomen beim Hund
Bei Hunden lassen sich verschiedene Arten von Papillomen unterscheiden, die sich sowohl in ihrer Entstehung als auch in ihrem Erscheinungsbild und Verlauf deutlich voneinander abgrenzen. Diese Unterscheidung ist wichtig für die richtige Behandlung und Prognose.
Virale Papillome durch das Canine Papillomavirus
Die häufigste Form bei jungen Hunden sind virale Papillome, die durch das Canine Papillomavirus (CPV) verursacht werden. Diese Infektion betrifft vorwiegend Welpen und Junghunde zwischen sechs Monaten und zwei Jahren, deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist. Die viralen Papillome entstehen durch direkten Kontakt zwischen Hunden, etwa beim Spielen, durch gemeinsam genutztes Spielzeug oder Fressnäpfe.
Charakteristisch für virale Papillome ist ihr bevorzugtes Auftreten im Maul- und Rachenbereich. Sie zeigen sich als kleine, zunächst glatte Knötchen, die sich schnell zu den typischen blumenkohlähnlichen Wucherungen entwickeln. Diese Papillome treten oft in größerer Anzahl auf und können sich über wenige Wochen stark vermehren. Ein besonderes Merkmal viraler Papillome ist ihre Tendenz zur spontanen Rückbildung. Sobald das Immunsystem des jungen Hundes Antikörper gegen das Virus gebildet hat, verschwinden die Wucherungen meist innerhalb von drei bis sechs Monaten von selbst.
Nicht-virale Papillome und Warzen
Neben den viralen Formen gibt es auch nicht-virale Papillome, die nicht durch eine Infektion entstehen. Diese entwickeln sich spontan durch lokale Hautirritationen, kleine Verletzungen oder genetische Veranlagung. Im Gegensatz zu den viralen Papillomen sind sie nicht ansteckend und können in jedem Lebensalter auftreten.
Nicht-virale Papillome zeigen sich meist als einzelne Wucherungen und haben oft eine härtere Konsistenz als ihre viralen Verwandten. Sie können verschiedene Formen annehmen: von gestielten, warzenähnlichen Gebilden bis hin zu flachen, schuppigen Hautverdickungen. Diese Art von Papillomen bildet sich nicht spontan zurück und neigt dazu, langsam zu wachsen. Ihre Lokalisation ist weniger spezifisch als bei viralen Papillomen. Das heißt sie können überall am Körper auftreten, bevorzugt jedoch an Stellen mit häufiger Reibung wie den Pfoten, am Hals oder an den Flanken.
Altersbedingte Hautveränderungen
Mit zunehmendem Alter entwickeln viele Hunde verschiedene Formen von Hautveränderungen, die oft fälschlicherweise als Papillome bezeichnet werden. Diese altersbedingten Wucherungen entstehen durch die natürliche Hautalterung und veränderte Zellteilungsprozesse. Besonders häufig sind sie bei Hunden ab acht Jahren zu beobachten.
Altersbedingte Hautveränderungen umfassen verschiedene Erscheinungsformen. Von kleinen, dunklen Hautanhängseln über seborrhoische Keratosen bis hin zu verdickten Hautstellen kann viel dabei sein. Diese Veränderungen sind meist pigmentiert, können eine raue oder schuppige Oberfläche haben und wachsen sehr langsam. Im Gegensatz zu echten Papillomen sind sie oft flacher und weniger gestielt. Während sie kosmetisch störend sein können, sind sie in der Regel völlig harmlos.
Die Unterscheidung zwischen diesen verschiedenen Arten ist entscheidend für die Behandlungsstrategie. Während virale Papillome bei jungen Hunden oft nur Beobachtung erfordern, können nicht-virale und altersbedingte Veränderungen bei Bedarf chirurgisch entfernt werden, besonders wenn sie den Hund beim Fressen, Trinken oder in der Bewegung behindern.
Ursachen und Entstehung
Das Verständnis der Entstehungsmechanismen von Papillomen ist für Hundebesitzer essentiell, um sowohl präventive Maßnahmen ergreifen als auch den Verlauf der Erkrankung besser einschätzen zu können. Die Ursachen variieren je nach Art des Papilloms erheblich.
Papillomavirus-Infektion (CPV)
Die Infektion mit dem Caninen Papillomavirus (CPV) ist die häufigste Ursache für Papillome bei jungen Hunden. Dieses speziesspezifische Virus gehört zur Familie der Papillomaviridae und ist ausschließlich auf Hunde übertragbar. Eine Ansteckung von Menschen oder anderen Tierarten ist nicht möglich. Das Virus dringt über kleinste Verletzungen oder Risse in der Haut oder Schleimhaut ein und infiziert die oberflächlichen Hautzellen.
Nach der Infektion verändert das Virus die normalen Zellteilungsprozesse der Hautzellen. Es führt zu einer unkontrollierten Vermehrung der Zellen in den oberen Hautschichten, wodurch die charakteristischen warzenähnlichen Wucherungen entstehen. Das Virus nutzt dabei die körpereigenen Zellmechanismen, um sich zu vermehren, ohne die Zellen zunächst zu zerstören. Diese Manipulation der Zellteilung erklärt das typische blumenkohlartige Erscheinungsbild der viralen Papillome.
Übertragungswege zwischen Hunden
Die Übertragung des Caninen Papillomavirus erfolgt ausschließlich durch direkten oder indirekten Kontakt zwischen Hunden. Der häufigste Übertragungsweg ist der direkte Körperkontakt, besonders beim Spielen, Beschnüffeln oder sozialen Interaktionen zwischen Hunden. Dabei genügt bereits ein kurzer Kontakt mit infizierten Hautpartien, um das Virus zu übertragen.
Indirekte Übertragung ist ebenfalls möglich und erfolgt über kontaminierte Gegenstände. Spielzeug, Fressnäpfe, Wassernäpfe, Decken oder sogar Bürsten können als Übertragungsvehikel dienen, wenn sie von infizierten Hunden benutzt und anschließend von gesunden Tieren verwendet werden. Das Virus kann auf diesen Oberflächen mehrere Stunden bis Tage überleben, abhängig von den Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Feuchtigkeit.
Besonders in Umgebungen mit vielen Hunden wie Hundeschulen, Tierheimen, Hundepensionen oder auf Hundeplätzen ist das Übertragungsrisiko erhöht. Auch gemeinsame Spaziergänge oder Hundetreffen können zur Virusverbreitung beitragen, wenn infizierte und gesunde Hunde miteinander interagieren.
Risikofaktoren
Verschiedene Faktoren erhöhen das Risiko einer Papillom-Entwicklung erheblich. Der wichtigste Risikofaktor ist jedoch das Alter. Junge Hunde zwischen sechs Monaten und zwei Jahren sind besonders anfällig für virale Papillome, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist und keine spezifischen Antikörper gegen das Papillomavirus besitzt.
Das Immunsystem spielt eine entscheidende Rolle bei der Anfälligkeit für Papillome. Hunde mit geschwächtem Immunsystem haben ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Infektion und einen schwereren Krankheitsverlauf. Auch ältere Hunde können bei nachlassender Immunfunktion wieder anfälliger werden.
Hautverletzungen und kleine Wunden stellen Eintrittspforten für das Virus dar. Selbst winzige Kratzer, Schürfwunden oder Hautirritationen können ausreichen, damit das Virus in die Hautzellen eindringt. Daher sind besonders aktive, spielfreudige Hunde gefährdet, die sich häufiger kleine Verletzungen zuziehen. Auch chronische Hautentzündungen oder Allergien können die Hautbarriere schwächen und das Infektionsrisiko erhöhen.
Inkubationszeit
Die Inkubationszeit variiert bei der Papillomavirus-Infektion erheblich. Typischerweise beträgt sie zwischen zwei und acht Wochen, kann aber in Einzelfällen auch bis zu vier Monate dauern.
Diese Variabilität hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Virusmenge bei der Infektion, dem Zustand des Immunsystems des betroffenen Hundes, der Lokalisation der Infektion und individuellen genetischen Faktoren. Junge Hunde mit schwächerem Immunsystem zeigen oft eine kürzere Inkubationszeit und entwickeln Papillome bereits nach zwei bis drei Wochen.
Während der Inkubationszeit ist der Hund bereits infiziert und kann das Virus auf andere Hunde übertragen, obwohl noch keine sichtbaren Papillome vorhanden sind. Dies macht die Kontrolle der Virusausbreitung besonders schwierig, da infizierte Hunde oft unwissentlich andere Tiere anstecken, bevor die Infektion erkannt wird.
Nach dem ersten Auftreten können über mehrere Wochen hinweg weitere Papillome entstehen, da das Virus Zeit benötigt, um sich in verschiedenen Hautbereichen zu etablieren und die charakteristischen Wucherungen zu bilden.
Symptome und Erscheinungsbild
Die richtige Erkennung von Papillomen ist für Hundebesitzer von großer Bedeutung, um rechtzeitig angemessene Maßnahmen ergreifen zu können. Das charakteristische Erscheinungsbild dieser Hautwucherungen macht sie meist gut identifizierbar, dennoch ist eine genaue Betrachtung wichtig, um sie von anderen Hautveränderungen zu unterscheiden.
Typisches Aussehen der Papillome
Papillome beim Hund zeigen ein sehr charakteristisches Erscheinungsbild, das sie von anderen Hautveränderungen deutlich abhebt. In ihrer klassischen Form ähneln sie kleinen Blumenkohl-Röschen mit einer unregelmäßigen, höckrigen Oberfläche. Diese warzenähnlichen Wucherungen bestehen aus zahlreichen kleinen, fingerförmigen Ausstülpungen, die dem Papillom sein typisches zerklüftetes Aussehen verleihen.
Die Farbe der Papillome variiert je nach Typ und Lokalisation. Virale Papillome im Maulbereich sind oft rosa bis fleischfarben und können eine leicht weißliche Tönung aufweisen. Ältere oder nicht-virale Papillome neigen dazu, dunkler zu werden und können braune, graue oder sogar schwarze Färbungen annehmen. Die Oberfläche wirkt meist trocken und schuppig, kann aber bei Reizung oder Verletzung auch feucht oder leicht blutend erscheinen.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die gestielte Form vieler Papillome. Sie wachsen oft von einem schmaleren „Stiel“ aus der Haut heraus und verbreitern sich nach oben hin. Diese pilzähnliche Form macht sie beim Betasten gut erkennbar und unterscheidet sie von flachen Hautveränderungen. Bei Berührung fühlen sich Papillome meist weich bis mittelfest an und lassen sich oft leicht bewegen.
Häufige Lokalisationen
Papillome zeigen eine deutliche Präferenz für bestimmte Körperstellen, wobei die Lokalisation oft Hinweise auf die zugrundeliegende Ursache gibt. Der Maulbereich ist die mit Abstand häufigste Lokalisation, besonders bei viralen Papillomen. Hier entstehen die Wucherungen bevorzugt an der Innenseite der Lefzen, am Zahnfleisch, an der Zunge oder im Rachenbereich.
Die Lefzen selbst sind ebenfalls häufig betroffen, wobei Papillome hier oft am Übergang zwischen behaarter und unbehaarter Haut auftreten. Diese Lokalisation macht sie für Besitzer gut sichtbar und erklärt, warum viele Papillome relativ früh entdeckt werden. Im Bereich der äußeren Lefzen können die Wucherungen durch ständige Reibung beim Trinken oder Fressen irritiert werden.
An der Nase, besonders am Nasenspiegel und den Nasenöffnungen, treten Papillome seltener auf, sind aber durchaus möglich. Diese Lokalisation ist besonders bei älteren Hunden zu beobachten und kann gelegentlich die Atmung beeinträchtigen, wenn die Papillome größer werden.
Die Pfoten, insbesondere die Zwischenzehenbereiche, sind eine weitere typische Lokalisation. Hier entstehen Papillome oft durch mechanische Reizung beim Laufen oder durch eindringende Fremdkörper wie Dornen oder Steinchen. Pfotenpapillome können beim Laufen schmerzhaft sein und zu Lahmheit führen.
Größe und Konsistenz
Die Größe von Papillomen variiert erheblich und reicht von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern Durchmesser. Virale Papillome bei jungen Hunden beginnen meist als kleine, nur wenige Millimeter große Knötchen und können innerhalb weniger Wochen auf einen Zentimeter oder mehr anwachsen. In seltenen Fällen können besonders große Exemplare Durchmesser von drei bis vier Zentimetern erreichen.
Die Konsistenz der Papillome hängt von ihrem Alter und Typ ab. Frische, virale Papillome fühlen sich weich und schwammig an, ähnlich wie ein kleiner Schwamm. Mit der Zeit können sie fester werden und eine gummiartige Konsistenz entwickeln. Ältere, nicht-virale Papillome sind oft deutlich härter und können eine hornartige Beschaffenheit aufweisen.
Bei der Palpation lassen sich Papillome meist gut von der umgebenden Haut abgrenzen und sind oft beweglich. Sie sind in der Regel schmerzfrei, können aber bei Reizung oder Verletzung empfindlich werden. Die Oberfläche fühlt sich rau und uneben an, im Gegensatz zu glatten Hautveränderungen.
Unterscheidung zu anderen Hautveränderungen
Die Abgrenzung von Papillomen zu anderen Hautveränderungen ist für eine korrekte Einschätzung entscheidend. Lipome, gutartige Fettgewebstumore, sind meist deutlich größer, weicher und glatt, während Papillome ihre charakteristische höckrige Oberfläche aufweisen. Lipome sind zudem meist tiefer in der Haut gelegen und weniger beweglich.
Histiozytome, häufige gutartige Tumore bei jungen Hunden, erscheinen als glatte, runde, oft haarlose Knoten mit glänzender Oberfläche. Sie unterscheiden sich deutlich von der rauen, warzenartigen Struktur der Papillome. Histiozytome wachsen zudem meist schneller und können spontan ulzerieren.
Besondere Aufmerksamkeit erfordern bösartige Hautveränderungen wie Plattenepithelkarzinome oder Melanome. Diese zeigen oft eine glatte, glänzende Oberfläche, können stark bluten, ulzerieren oder sehr schnell wachsen. Im Gegensatz zu Papillomen sind sie meist fester, weniger beweglich und können schmerzempfindlich sein.
Seborrhoische Keratosen, häufige altersbedingte Hautveränderungen, können Papillomen ähneln, sind aber meist flacher, dunkler pigmentiert und haben eine fettige, schuppige Oberfläche. Sie wachsen sehr langsam und bleiben meist klein.
Warzen anderer Ursache, wie durch Bakterien oder Pilze verursachte Hautveränderungen, können ebenfalls papillomähnlich aussehen. Eine genaue Diagnose erfordert oft eine mikroskopische Untersuchung durch den Tierarzt, besonders wenn Zweifel an der Natur der Hautveränderung bestehen.
Betroffene Hunde
Nicht alle Hunde haben das gleiche Risiko, an Papillomen zu erkranken. Bestimmte Altersgruppen, Rassen und Hunde mit besonderen gesundheitlichen Voraussetzungen zeigen eine deutlich höhere Anfälligkeit für diese Hautveränderungen. Das Verständnis dieser Risikofaktoren hilft Hundebesitzern, ihre Vierbeiner besser zu schützen und frühzeitig auf verdächtige Hautveränderungen zu achten.
Altersgruppen
Die Altersverteilung bei Papillomen zeigt ein charakteristisches biphasisches Muster, bei dem sowohl sehr junge als auch ältere Hunde besonders häufig betroffen sind. Diese Verteilung spiegelt die unterschiedlichen Entstehungsmechanismen der verschiedenen Papillom-Arten wider.
Junge Hunde zwischen sechs Monaten und zwei Jahren stellen die größte Risikogruppe für virale Papillome dar. In dieser Altersgruppe ist das Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift und hat noch keine spezifischen Antikörper gegen das Canine Papillomavirus entwickelt. Welpen unter sechs Monaten sind seltener betroffen, da sie oft noch über mütterliche Antikörper verfügen, die einen gewissen Schutz bieten. Die höchste Inzidenz liegt zwischen acht und achtzehn Monaten, wenn die mütterlichen Antikörper abnehmen, das eigene Immunsystem aber noch nicht vollständig funktionsfähig ist.
Besonders gefährdet sind Hunde in dieser Altersgruppe, die viel sozialen Kontakt zu anderen Hunden haben. Welpenschulen, Hundegruppen oder häufige Begegnungen mit anderen jungen Hunden erhöhen das Infektionsrisiko erheblich. Interessant ist, dass Hunde, die einmal eine virale Papillom-Infektion durchgemacht haben, meist lebenslang immun gegen eine erneute Infektion sind.
Bei älteren Hunden ab etwa acht Jahren steigt die Häufigkeit von Papillomen wieder deutlich an, allerdings handelt es sich hier meist um nicht-virale, altersbedingte Hautveränderungen. Mit zunehmendem Alter lassen sowohl die Immunfunktion als auch die Regenerationsfähigkeit der Haut nach. Etwa 40 bis 60 Prozent aller Hunde über zehn Jahre entwickeln im Laufe ihres Lebens verschiedene Formen von Hautanhängseln oder papillomähnlichen Veränderungen.
Rasseprädispositionen
Während grundsätzlich alle Hunderassen Papillome entwickeln können, zeigen bestimmte Rassen eine erhöhte Anfälligkeit. Diese Prädispositionen sind teilweise genetisch bedingt, hängen aber auch mit rassetypischen anatomischen Besonderheiten und Verhaltensweisen zusammen.
Cocker Spaniel gelten als besonders anfällig für verschiedene Arten von Papillomen. Diese Rasse zeigt sowohl bei viralen als auch bei nicht-viralen Formen eine überdurchschnittliche Erkrankungsrate. Auch Kerry Blue Terrier weisen eine genetische Prädisposition für Papillome auf, wobei hier oft multiple Papillome an verschiedenen Körperstellen gleichzeitig auftreten.
Brachyzephale Rassen wie Bulldoggen, Möpse oder Boston Terrier sind aufgrund ihrer anatomischen Besonderheiten häufiger von Papillomen im Gesichts- und Maulbereich betroffen. Die verkürzte Schnauze und die oft vorhandenen Hautfalten schaffen ein feucht-warmes Milieu, das die Virusübertragung begünstigt. Zusätzlich neigen diese Rassen zu vermehrtem Speichelfluss, was ebenfalls die Papillom-Entwicklung fördern kann.
Deutsche Schäferhunde und andere große Rassen zeigen eine erhöhte Neigung zu Papillomen an den Pfoten, was möglicherweise mit ihrer Aktivität und der damit verbundenen mechanischen Beanspruchung der Pfotenhaut zusammenhängt. Golden Retriever und Labrador Retriever, bekannt für ihr freundliches und soziales Verhalten, sind aufgrund ihres häufigen Kontakts zu anderen Hunden überdurchschnittlich oft von viralen Papillomen betroffen.
Kleine Rassen wie Dackel, Jack Russell Terrier oder Chihuahuas entwickeln mit zunehmendem Alter häufig multiple kleine Papillome, die oft kosmetisch störend, aber medizinisch unbedenklich sind. Bei diesen Rassen ist die Unterscheidung zwischen echten Papillomen und anderen altersbedingten Hautveränderungen besonders wichtig.
Immungeschwächte Tiere
Hunde mit geschwächtem Immunsystem bilden eine besondere Risikogruppe für Papillome. Diese Immunschwäche kann verschiedene Ursachen haben und führt zu einem deutlich erhöhten Erkrankungsrisiko sowie oft zu schwereren Krankheitsverläufen.
Hunde, die immunsuppressive Medikamente erhalten wie etwa nach Organtransplantationen, bei Autoimmunerkrankungen oder in der Krebstherapie, zeigen eine stark erhöhte Anfälligkeit für virale Papillome. Bei diesen Tieren können Papillome auch in höherem Alter auftreten und neigen seltener zur spontanen Rückbildung. Die Behandlung ist oft komplizierter und langwieriger.
Chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Cushing-Syndrom oder chronische Niereninsuffizienz schwächen das Immunsystem und erhöhen das Papillom-Risiko. Hunde mit allergischen Hauterkrankungen oder chronischen Hautproblemen sind ebenfalls gefährdet, da die geschädigte Hautbarriere Viren leichteren Zugang verschafft.
Stress spielt eine wichtige Rolle bei der Immunschwächung. Hunde aus Tierheimen, nach Besitzerwechsel oder in problematischen Haltungsbedingungen zeigen häufiger Papillome. Auch mangelhafte Ernährung, Parasitenbefall oder schlechte Haltungsbedingungen können das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit erhöhen.
Besonders problematisch ist die Situation bei Hunden mit angeborenen Immundefekten, auch wenn diese selten sind. Diese Tiere entwickeln oft multiple, große Papillome, die nicht spontan abheilen und aggressive Behandlungsformen erfordern können.
Interessant ist auch die Beobachtung, dass Hunde in der Rekonvaleszenz nach schweren Erkrankungen oder Operationen ein temporär erhöhtes Risiko für Papillome haben. Das Immunsystem ist in dieser Phase geschwächt und kann nicht optimal auf Virusinfektionen reagieren.
Die Erkennung immungeschwächter Hunde ist wichtig, da bei diesen Tieren eine engmaschigere Überwachung erforderlich ist und therapeutische Maßnahmen oft früher eingeleitet werden müssen als bei gesunden Hunden mit intaktem Immunsystem.
Diagnose
Die korrekte Diagnose von Papillomen erfordert ein systematisches Vorgehen und tierärztliche Expertise. Während das charakteristische Erscheinungsbild oft bereits deutliche Hinweise liefert, ist eine fundierte diagnostische Abklärung essentiell, um andere Hautveränderungen auszuschließen und die optimale Behandlungsstrategie zu entwickeln.
Klinische Untersuchung durch den Tierarzt
Die klinische Untersuchung bildet das Fundament der Papillom-Diagnostik und beginnt mit einer ausführlichen Anamnese. Der Tierarzt erfragt das Alter des Hundes, die Dauer des Bestehens der Hautveränderungen, mögliche Größenveränderungen und eventuelle Begleitsymptome wie Juckreiz, Schmerzen oder Blutungen. Besonders wichtig sind Informationen über Kontakte zu anderen Hunden, kürzliche Aufenthalte in Tierpensionen oder Hundeschulen sowie den allgemeinen Gesundheitszustand des Tieres.
Bei der körperlichen Untersuchung betrachtet der Tierarzt zunächst die Hautveränderungen visuell unter guter Beleuchtung. Dabei achtet er auf die typischen Merkmale von Papillomen. Die Lokalisation gibt wichtige Hinweise auf die wahrscheinliche Ursache. Virale Papillome treten bevorzugt im Maulbereich auf, während altersbedingte Veränderungen überall auftreten können.
Die Palpation der Papillome liefert weitere diagnostische Informationen. Der Tierarzt prüft die Konsistenz, Beweglichkeit und Abgrenzbarkeit der Wucherungen. Echte Papillome sind meist weich bis mittelfest, gut beweglich und deutlich von der umgebenden Haut abgrenzbar. Die Untersuchung umfasst auch die regionale Lymphknoten, um eventuelle Schwellungen oder Verhärtungen zu identifizieren, die auf bösartige Prozesse hindeuten könnten.
Eine vollständige Untersuchung der Maulhöhle ist besonders bei Verdacht auf virale Papillome unerlässlich. Mit speziellen Instrumenten werden alle Bereiche der Lefzen, des Zahnfleisches, der Zunge und des Rachens inspiziert, da sich hier oft multiple kleine Papillome verstecken können. Der Tierarzt dokumentiert dabei Anzahl, Größe und genaue Lokalisation aller gefundenen Veränderungen.
Differentialdiagnose zu anderen Tumoren
Die Abgrenzung von Papillomen zu anderen Hauttumoren stellt einen kritischen Aspekt der Diagnostik dar, da verschiedene Hautveränderungen ähnlich aussehen können, aber unterschiedliche Behandlungsansätze erfordern. Der erfahrene Tierarzt nutzt verschiedene klinische Kriterien, um diese Unterscheidung zu treffen.
Histiozytome, häufige gutartige Tumore bei jungen Hunden, erscheinen als glatte, runde Knoten mit oft glänzender, haarloser Oberfläche. Im Gegensatz zu Papillomen fehlt ihnen die charakteristische warzenhafte Struktur. Sie wachsen meist schneller als Papillome und können spontan ulzerieren oder bluten, zeigen aber auch eine Tendenz zur spontanen Rückbildung.
Lipome, gutartige Fettgewebstumore, sind meist deutlich größer und weicher als Papillome. Sie liegen tiefer in der Haut, sind weniger beweglich und haben eine glatte Oberfläche. Bei der Palpation fühlen sie sich charakteristisch weich und „schwabbelig“ an, ganz im Gegensatz zur festeren Konsistenz der meisten Papillome.
Besondere Aufmerksamkeit erfordern potentiell bösartige Veränderungen. Plattenepithelkarzinome können in frühen Stadien papillomähnlich aussehen, zeigen aber oft eine glatte, glänzende Oberfläche und neigen zu Ulzerationen und Blutungen. Sie wachsen meist schneller und infiltrieren das umgebende Gewebe, wodurch sie weniger beweglich sind als Papillome.
Melanome, besonders bei dunkelhäutigen Hunden, können ebenfalls verwarren. Sie sind meist dunkler pigmentiert, wachsen schnell und können verschiedene Formen annehmen. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist ihre oft asymmetrische Form und unregelmäßige Begrenzung, während Papillome meist symmetrisch und gleichmäßig strukturiert sind.
Mastzelltumoren, eine der häufigsten Hauttumoren beim Hund, können gelegentlich mit Papillomen verwechselt werden, besonders in frühen Stadien. Sie sind jedoch meist fester, können bei Manipulation anschwellen und zeigen oft eine glatte Oberfläche ohne die typische Warzenstruktur.
Histopathologische Untersuchung bei Bedarf
Wenn die klinische Untersuchung keine eindeutige Diagnose ermöglicht oder Zweifel an der gutartigen Natur der Hautveränderung bestehen, ist eine histopathologische Untersuchung erforderlich. Diese Untersuchung liefert die definitive Diagnose und ist besonders wichtig bei ungewöhnlich aussehenden, schnell wachsenden oder blutenden Hautveränderungen.
Die Probenentnahme für die histopathologische Untersuchung erfolgt meist durch eine Exzisionsbiopsie, bei der das gesamte Papillom oder ein repräsentativer Teil davon entfernt wird. Dies geschieht unter lokaler Betäubung oder bei kleineren Eingriffen sogar ohne Narkose. Bei multiplen Papillomen genügt oft die Untersuchung von ein bis zwei repräsentativen Exemplaren.
Die entnommene Gewebeprobe wird in Formalin fixiert und an ein spezialisiertes Labor geschickt. Dort wird das Gewebe in dünne Schnitte geschnitten, gefärbt und unter dem Mikroskop untersucht. Ein erfahrener Veterinärpathologe kann anhand der charakteristischen Zellstrukturen eine eindeutige Diagnose stellen.
Bei echten Papillomen zeigt die histologische Untersuchung eine charakteristische Struktur mit fingerförmigen Ausstülpungen der Oberhaut, verdickten Hornschichten und typischen Zellveränderungen. Bei viralen Papillomen können spezielle Viruskörperchen in den Zellen nachgewiesen werden, die die Diagnose bestätigen.
Die histopathologische Untersuchung ist besonders wertvoll bei der Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Veränderungen. Sie kann auch atypische Papillome identifizieren, die ein erhöhtes Risiko für eine maligne Entartung haben, obwohl dies beim Hund sehr selten ist.
Zytologie
Die zytologische Untersuchung stellt eine schnelle und kostengünstige Diagnosemethode dar, die oft bereits in der Tierarztpraxis durchgeführt werden kann. Bei dieser Untersuchung werden einzelne Zellen aus der Hautveränderung gewonnen und mikroskopisch betrachtet.
Die Probenentnahme erfolgt meist durch eine Feinnadelaspiration, bei der mit einer dünnen Nadel Zellen aus dem Papillom aspiriert werden. Alternativ kann ein Abstrich von der Oberfläche der Hautveränderung genommen werden, besonders wenn diese feucht oder leicht blutend ist. Die gewonnenen Zellen werden auf einen Objektträger aufgebracht, gefärbt und unter dem Mikroskop untersucht.
Bei Papillomen zeigt die zytologische Untersuchung charakteristische Befunde: vermehrt abgeschilferte Hautzellen (Keratinozyten) in verschiedenen Reifestadien, oft mit typischen Zellveränderungen, die auf eine Virusinfektion hindeuten. Die Zellen zeigen meist eine gutartige Morphologie ohne Anzeichen von Bösartigkeit.
Ein großer Vorteil der Zytologie ist ihre Schnelligkeit. Das Ergebnis liegt meist innerhalb weniger Minuten vor. Sie eignet sich besonders gut zum Ausschluss anderer Hauttumoren wie Mastzelltumoren, die charakteristische Zellen enthalten, die leicht zu identifizieren sind.
Die Grenzen der zytologischen Untersuchung liegen in ihrer begrenzten Aussagekraft bei der definitiven Diagnosestellung. Während sie gut zwischen verschiedenen Tumortypen unterscheiden kann, ist die endgültige Bestätigung einer Papillom-Diagnose oft nur durch die histopathologische Untersuchung möglich. Dennoch ist die Zytologie ein wertvolles Instrument in der Erstdiagnostik und kann in vielen Fällen bereits wichtige Hinweise auf die Natur der Hautveränderung liefern.
Die Kombination aus klinischer Untersuchung, gezielter Differentialdiagnostik und bei Bedarf weiterführenden Untersuchungsmethoden gewährleistet eine sichere Diagnose und bildet die Grundlage für eine optimale Behandlungsstrategie.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung von Papillomen beim Hund ist so vielfältig wie die Erscheinungsformen dieser Hautveränderungen selbst. Die Wahl der optimalen Therapie hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen das Alter des Hundes, die Art und Anzahl der Papillome, ihre Lokalisation und der Grad der Beeinträchtigung für das Tier. Moderne Veterinärmedizin bietet heute ein breites Spektrum therapeutischer Möglichkeiten, von der konservativen Beobachtung bis hin zu hochmodernen Behandlungsverfahren.
Abwarten und Beobachten bei jungen Hunden
Bei jungen Hunden mit viralen Papillomen ist die konservative Behandlung durch Abwarten und Beobachten oft die beste Therapieoption. Diese Strategie basiert auf der Tatsache, dass virale Papillome bei Hunden unter zwei Jahren in den meisten Fällen spontan verschwinden, sobald das Immunsystem ausreichend Antikörper gegen das Canine Papillomavirus gebildet hat.
Die Beobachtungszeit erstreckt sich typischerweise über drei bis sechs Monate. Während dieser Phase sollten Besitzer die Papillome regelmäßig kontrollieren und dabei auf Größenveränderungen, Entzündungszeichen oder Blutungen achten. Fotografische Dokumentation kann hilfreich sein, um Veränderungen objektiv zu beurteilen. Wichtig ist, dass die Papillome den Hund nicht beim Fressen, Trinken oder Atmen behindern.
Ein entscheidender Vorteil der konservativen Behandlung liegt in der Entwicklung einer natürlichen, lebenslangen Immunität gegen das Papillomavirus. Hunde, die eine spontane Rückbildung durchlaufen, sind in der Regel für den Rest ihres Lebens vor einer erneuten Infektion geschützt. Zudem werden die Risiken und Kosten eines chirurgischen Eingriffs vermieden.
Allerdings erfordert diese Strategie Geduld von Seiten der Besitzer und regelmäßige tierärztliche Kontrollen. Wenn nach sechs Monaten keine Rückbildung eingetreten ist oder sich die Papillome sogar vergrößert haben, sollte eine aktive Behandlung in Erwägung gezogen werden. Auch bei Beeinträchtigung der Lebensqualität des Hundes ist ein früheres Eingreifen erforderlich.
Chirurgische Entfernung
Die chirurgische Exzision bleibt der Goldstandard für die Behandlung von Papillomen, die nicht spontan abheilen oder den Hund beeinträchtigen. Diese Methode bietet den Vorteil der vollständigen Entfernung und gleichzeitigen histopathologischen Untersuchung des Gewebes, wodurch die Diagnose definitiv bestätigt werden kann.
Der Eingriff erfolgt meist unter Lokalanästhesie oder bei größeren oder multiplen Papillomen unter Vollnarkose. Moderne Operationstechniken ermöglichen eine präzise Entfernung mit minimaler Gewebeschädigung. Bei gestielten Papillomen kann oft eine einfache Exzision an der Basis erfolgen, während breitbasige Veränderungen eine elliptische Exzision mit Naht erfordern.
Besondere Sorgfalt ist bei Papillomen im Maulbereich erforderlich, da hier funktionelle Aspekte berücksichtigt werden müssen. Die Entfernung von Papillomen an Lefzen oder Zahnfleisch erfordert präzise Planung, um die normale Maulöffnung und Kaufunktion nicht zu beeinträchtigen. Bei multiplen Papillomen kann eine mehrzeitige Behandlung sinnvoll sein, um das Operationsrisiko zu minimieren.
Die Heilung nach chirurgischer Entfernung verläuft meist problemlos. Wundpflege und Nachsorge sind entscheidend für einen komplikationslosen Verlauf. Die meisten Hunde können bereits am Tag nach der Operation wieder normal fressen und trinken. Rezidive sind nach vollständiger Entfernung selten, können aber bei unvollständiger Exzision auftreten.
Kryotherapie (Vereisung)
Die Kryotherapie hat sich als schonende Alternative zur chirurgischen Entfernung etabliert, besonders bei kleineren Papillomen oder bei Hunden, bei denen eine Narkose problematisch wäre. Bei dieser Methode wird das Papillom durch Kälteapplikation zerstört, wodurch die Zellen absterben und das Gewebe abgestoßen wird.
Der Eingriff erfolgt meist mit flüssigem Stickstoff oder speziellen Kryosonden, die Temperaturen von minus 196 Grad Celsius erreichen. Die Behandlung dauert nur wenige Sekunden bis Minuten und kann oft ohne Narkose durchgeführt werden, da die Kälte eine lokale Betäubung bewirkt. Kleinere Papillome können sogar in einer einzigen Sitzung vollständig behandelt werden.
Ein Vorteil der Kryotherapie liegt in der geringen Invasivität und dem reduzierten Infektionsrisiko. Die behandelten Stellen heilen meist ohne Narbenbildung ab, was besonders bei kosmetisch wichtigen Bereichen von Bedeutung ist. Zudem ist die Methode kostengünstiger als eine chirurgische Entfernung.
Allerdings hat die Kryotherapie auch Limitationen. Größere oder tiefer liegende Papillome sprechen oft nicht gut auf die Behandlung an und können mehrere Sitzungen erfordern. Die Tiefenwirkung ist schwer zu kontrollieren, was zu unvollständiger Zerstörung oder ungewollter Schädigung gesunden Gewebes führen kann. Zudem ist keine histopathologische Untersuchung möglich, da das Gewebe zerstört wird.
Laserbehandlung
Die Laserchirurgie stellt eine moderne, präzise Behandlungsmethode dar, die zunehmend in der Veterinärmedizin eingesetzt wird. CO2-Laser und Diodenlaser haben sich besonders bei der Papillom-Behandlung bewährt und bieten gegenüber konventionellen Methoden mehrere Vorteile.
Der Laser verdampft das Papillom-Gewebe schichtweise und ermöglicht dabei eine extrem präzise Kontrolle der Behandlungstiefe. Dies ist besonders vorteilhaft bei Papillomen in sensiblen Bereichen wie dem Maulraum oder den Augenlidern. Die gleichzeitige Koagulation kleiner Blutgefäße führt zu einer nahezu blutungsfreien Operation und reduziert das Infektionsrisiko.
Ein weiterer Vorteil der Laserbehandlung liegt in der geringeren postoperativen Schmerzhaftigkeit. Der Laser versiegelt Nervenendigungen während der Behandlung, was zu einer deutlich reduzierten Schmerzwahrnehmung führt. Die Heilung verläuft oft schneller als nach konventioneller Chirurgie, und Narbenbildung ist seltener.
Die Laserbehandlung eignet sich besonders gut für multiple kleine Papillome, die chirurgisch schwer zugänglich wären. Auch bei älteren Hunden mit erhöhtem Narkoserisiko kann die oft kürzere Behandlungszeit von Vorteil sein. Allerdings ist die Ausrüstung kostenintensiv, was sich in den Behandlungskosten niederschlägt.
Medikamentöse Therapie
Obwohl es keine spezifischen antiviralen Medikamente gegen das Canine Papillomavirus gibt, können verschiedene medikamentöse Ansätze unterstützend oder als Alternative zu physikalischen Behandlungsmethoden eingesetzt werden. Diese Therapien zielen darauf ab, das Immunsystem zu stärken oder die Papillom-Entwicklung zu hemmen.
Immunmodulatoren wie Interferon haben sich in einigen Fällen als hilfreich erwiesen, besonders bei immungeschwächten Hunden oder bei multiplen Papillomen, die nicht spontan abheilen. Diese Substanzen stimulieren die körpereigene Immunantwort gegen das Virus und können die Rückbildung der Papillome beschleunigen. Die Behandlung erfolgt meist durch Injektionen über mehrere Wochen.
Topische Behandlungen mit antiviralen Salben oder immunmodulierenden Cremes können bei oberflächlichen Papillomen versucht werden. Imiquimod, ein Immunmodulator, der in der Humanmedizin bei Warzen eingesetzt wird, zeigt auch bei Hunden gelegentlich Erfolge. Diese Behandlungen erfordern jedoch Geduld, da die Wirkung oft erst nach Wochen oder Monaten eintritt.
Vitamin-A-Derivate (Retinoide) haben sich in der Humanmedizin bei verschiedenen Hautveränderungen bewährt und werden gelegentlich auch bei Hunden eingesetzt. Sie können die Zelldifferenzierung normalisieren und das Wachstum von Papillomen hemmen. Die systemische Anwendung erfordert jedoch sorgfältige Überwachung wegen möglicher Nebenwirkungen.
Homöopathische und pflanzliche Präparate werden von einigen Tierbesitzern bevorzugt, obwohl ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nicht belegt ist. Thuja-Präparate sind in der Tierhomöopathie traditionell bei Warzen gebräuchlich, zeigen aber in kontrollierten Studien keine überzeugenden Ergebnisse.
Prognose und Verlauf
Die Prognose von Papillomen beim Hund ist grundsätzlich sehr gut, variiert jedoch erheblich je nach Art der Papillome, Alter des betroffenen Hundes und zugrundeliegender Ursache. Das Verständnis des natürlichen Verlaufs und möglicher Komplikationen ist für Hundebesitzer essentiell, um realistische Erwartungen zu entwickeln und angemessene Entscheidungen bezüglich der Behandlung zu treffen.
Spontane Rückbildung bei viralen Papillomen
Die spontane Rückbildung stellt das bemerkenswerteste Charakteristikum viraler Papillome dar und ist der Grund, warum bei jungen Hunden oft zunächst eine abwartende Haltung eingenommen wird. Dieser natürliche Heilungsprozess beruht auf der allmählichen Entwicklung einer spezifischen Immunantwort gegen das Canine Papillomavirus.
Bei etwa 80 bis 90 Prozent aller jungen Hunde mit viralen Papillomen tritt eine vollständige spontane Rückbildung ein. Dieser Prozess beginnt meist unmerklich mit einer Verlangsamung des Papillom-Wachstums. Die Wucherungen hören auf zu wachsen, werden graduell kleiner und verlieren ihre charakteristische blumenkohlartige Struktur. Oft werden sie zunächst flacher und dunkler, bevor sie schließlich völlig verschwinden.
Der Rückbildungsprozess verläuft meist symmetrisch. Das heißt wenn ein Papillom zu schrumpfen beginnt, folgen oft auch die anderen nach einem ähnlichen Muster. Dies deutet auf eine systemische Immunantwort hin, die alle vom gleichen Virustyp befallenen Bereiche erfasst. Interessant ist, dass größere Papillome nicht zwangsläufig länger für die Rückbildung benötigen als kleinere.
Ein wichtiger Aspekt der spontanen Heilung ist die Entwicklung einer lebenslangen Immunität. Hunde, die einmal eine virale Papillom-Infektion erfolgreich überwunden haben, erkranken in der Regel nicht erneut an viralen Papillomen. Diese erworbene Immunität ist spezifisch für den jeweiligen Virustyp, der die ursprüngliche Infektion verursacht hat.
Faktoren, die eine spontane Rückbildung begünstigen, sind ein intaktes Immunsystem, gute Ernährung und ein stressfreies Umfeld. Hunde mit multiplen gleichzeitigen Infektionen, schlechtem Ernährungszustand oder chronischen Erkrankungen zeigen eine geringere Wahrscheinlichkeit für eine spontane Heilung.
Zeitraum der Heilung
Der Zeitraum bis zur vollständigen Heilung variiert erheblich und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei viralen Papillomen beträgt die durchschnittliche Dauer der spontanen Rückbildung drei bis sechs Monate, wobei die meisten Fälle innerhalb von vier Monaten abheilen.
Die ersten Anzeichen einer beginnenden Rückbildung sind oft subtil und für Laien schwer zu erkennen. Zunächst verlangsamt sich das Wachstum der Papillome, sie werden weniger prall und ihre Oberfläche kann sich verändern. In der zweiten Phase, die meist zwei bis vier Wochen später eintritt, beginnen die Papillome merklich zu schrumpfen. Sie werden flacher, dunkler und verlieren ihre charakteristische Struktur.
Die finale Rückbildungsphase kann sehr schnell verlaufen. Manchmal verschwinden Papillome innerhalb weniger Tage vollständig. Gelegentlich bleiben kleine, flache Narben oder leichte Pigmentveränderungen zurück, die aber meist nach einigen Monaten ebenfalls verschwinden. In seltenen Fällen können kleine Hautanhängsel zurückbleiben, die jedoch keine medizinische Bedeutung haben.
Bei behandelten Papillomen hängt der Heilungsverlauf von der gewählten Methode ab. Nach chirurgischer Entfernung ist die Wundheilung meist innerhalb von zehn bis vierzehn Tagen abgeschlossen. Kryotherapie und Laserbehandlung führen zu einer Abheilung der behandelten Stellen innerhalb von zwei bis vier Wochen.
Altersbedingte und nicht-virale Papillome zeigen keine spontane Rückbildung. Sie wachsen meist sehr langsam über Jahre hinweg und bleiben ohne Behandlung dauerhaft bestehen. Ihr Wachstum kann jedoch zum Stillstand kommen, sodass sie über lange Zeiträume unverändert bleiben.
Mögliche Komplikationen
Obwohl Papillome grundsätzlich gutartige Veränderungen sind, können verschiedene Komplikationen auftreten, die eine Behandlung erforderlich machen. Die Häufigkeit und Schwere dieser Komplikationen hängen von der Lokalisation, Größe und Art der Papillome ab.
Mechanische Beeinträchtigungen stellen die häufigste Komplikation dar. Große Papillome im Maulbereich können das Fressen und Trinken erschweren, besonders wenn sie an den Lefzen oder im Rachenbereich lokalisiert sind. Hunde können Schwierigkeiten beim Kauen haben oder verweigern härteres Futter. Papillome an den Pfoten können zu Lahmheit führen, besonders wenn sie zwischen den Zehen lokalisiert sind und beim Laufen mechanisch gereizt werden.
Sekundäre Infektionen sind eine weitere wichtige Komplikation. Papillome haben durch ihre zerklüftete Oberfläche eine große Oberfläche, die Bakterien und Pilzen Ansiedlungsmöglichkeiten bietet. Dies ist besonders problematisch im feuchten Milieu des Maulbereichs. Infizierte Papillome werden schmerzhaft, schwellen an, können übel riechen und bluten. Sie erfordern meist eine antibiotische Behandlung zusätzlich zur Behandlung des Papilloms selbst.
Traumatisierung durch Kratzen, Lecken oder Beißen kann zu Blutungen und Entzündungen führen. Manche Hunde lecken obsessiv an ihren Papillomen, was zu chronischen Wunden und verzögerter Heilung führt. In solchen Fällen können Schutzmaßnahmen wie Halskragen erforderlich werden.
Sehr selten kann es zu einer malignen Entartung kommen, obwohl dies beim Hund extrem ungewöhnlich ist. Verdächtige Zeichen sind schnelles Wachstum, Farbveränderungen, Ulzerationen oder ungewöhnliche Blutungen. Diese Fälle erfordern eine sofortige histopathologische Untersuchung.
Bei immungeschwächten Hunden können Papillome besonders groß werden oder ungewöhnliche Lokalisationen betreffen. Sie neigen weniger zur spontanen Rückbildung und können therapieresistent sein. In seltenen Fällen können sie den Hund erheblich beeinträchtigen und aggressive Behandlungsansätze erforderlich machen.
Rezidivrate
Die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens von Papillomen nach der Behandlung ist ein wichtiger prognostischer Faktor und variiert erheblich je nach Art der Papillome und Behandlungsmethode.
Bei viralen Papillomen, die spontan abgeheilt sind, ist das Risiko für ein Rezidiv praktisch null. Die entwickelte Immunität schützt lebenslang vor einer erneuten Infektion mit dem gleichen Virustyp. Dies ist einer der wichtigsten Argumente für die abwartende Behandlung bei jungen Hunden.
Nach chirurgischer Entfernung viraler Papillome liegt die Rezidivrate bei etwa fünf bis zehn Prozent. Diese Rezidive entstehen meist durch unvollständige Entfernung von viralem Gewebe oder durch bereits bestehende, aber noch nicht sichtbare Infektionsherde. Interessant ist, dass Rezidive nach chirurgischer Entfernung oft spontan abheilen, da das Immunsystem inzwischen aktiviert wurde.
Kryotherapie und Laserbehandlung zeigen ähnliche Rezidivraten wie die chirurgische Entfernung, wobei die Erfolgsrate stark von der Erfahrung des behandelnden Tierarztes abhängt. Unvollständige Zerstörung des Papillom-Gewebes kann zu einem Rezidiv führen, das jedoch oft kleiner ist als das ursprüngliche Papillom.
Nicht-virale und altersbedingte Papillome haben nach vollständiger chirurgischer Entfernung eine sehr niedrige Rezidivrate von unter fünf Prozent. Rezidive entstehen hier ausschließlich durch unvollständige Entfernung. Da diese Papillome nicht viral bedingt sind, spielt das Immunsystem keine Rolle bei der Verhinderung von Rezidiven.
Ein wichtiger Aspekt ist die Unterscheidung zwischen echten Rezidiven und neu auftretenden Papillomen. Bei Hunden mit genetischer Prädisposition können über die Jahre neue Papillome an anderen Stellen entstehen, die fälschlicherweise als Rezidive interpretiert werden. Diese neuen Papillome sind jedoch unabhängig von der ursprünglichen Behandlung und stellen keine Therapieversager dar.
Die regelmäßige Nachkontrolle nach der Behandlung ist wichtig, um Rezidive frühzeitig zu erkennen. In den ersten drei Monaten nach der Behandlung sollten monatliche Kontrollen stattfinden, danach genügen halbjährliche Untersuchungen im Rahmen der regulären Gesundheitsvorsorge.
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