Mit sogenannten Styropor-Pools lässt sich der Wunsch nach einem eigenen Pool im Garten vergleichsweise einfach und kostengünstig selbst verwirklichen. Die Bauweise mit leichten, gut isolierenden Styroporsteinen erfreut sich großer Beliebtheit bei Heimwerkern, da sie nicht nur den Aufbau erleichtert, sondern auch eine hohe Gestaltungsfreiheit bietet und dabei Geld spart.
Gerade der DIY-Poolbau boomt. Wer selbst Hand anlegt, spart Geld, kann den Pool individuell planen und erlebt am Ende die besondere Zufriedenheit, das Projekt eigenständig gemeistert zu haben. Doch genau hier lauern auch Risiken wie kleine Planungsfehler oder handwerkliche Ungenauigkeiten, die später teuer werden können.

Unzureichende Planung des Poolstandorts
Einer der häufigsten und folgenschwersten Fehler beim Bau eines Styropor-Pools ist die unüberlegte Wahl des Standorts. Was auf den ersten Blick praktisch oder optisch ansprechend wirkt, kann sich im Nachhinein als problematisch erweisen und sogar nachträglich teuer zu stehen kommen.
Ein häufiger Denkfehler ist etwa die Platzierung des Pools in unmittelbarer Nähe zu Bäumen oder Sträuchern. Zwar spenden diese im Sommer angenehmen Schatten, doch sie sorgen auch für herabfallende Blätter, Nadeln oder Blüten, die das Wasser verschmutzen und den Filter unnötig belasten. Die Folge sind ein deutlich höherer Reinigungsaufwand und ein erhöhter Verbrauch an Pflegemitteln und Poolchemie.
Auch die Sonneneinstrahlung spielt eine entscheidende Rolle. Wer den Pool an einem überwiegend schattigen Ort platziert, riskiert nicht nur kühleres Wasser, sondern auch eine eingeschränkte Nutzung in den Übergangsmonaten. Ohne ausreichend natürliche Erwärmung durch die Sonne steigt zudem der Energiebedarf, wenn eine Poolheizung zum Einsatz kommt. Das sorgt für erhöhte Heizkosten und mehr Aufwand bei der Isolierung und Überdachung des Pools.
Ein weiteres Problem ergibt sich bei Hanglagen oder unebenem Untergrund. Wird der Pool nicht auf einem tragfähigen, ebenen Fundament errichtet, kann es im Laufe der Zeit zu Setzungen kommen. Diese führen nicht nur zu einer Schieflage, sondern können die gesamte Poolstruktur gefährden. Im schlimmsten Fall kann das zu einem Neubau des Pools oder einer größeren Sanierung führen.
Die Lösung
Planen Sie den Standort Ihres Pools sorgfältig. Ideal ist ein sonniger, windgeschützter Platz mit möglichst wenig umstehender Vegetation. Achten Sie auf einen ebenen, tragfähigen Untergrund und prüfen Sie gegebenenfalls die Bodenbeschaffenheit. Denken Sie auch an den Zugang zum Technikschacht, ausreichend Bewegungsfreiheit rund um den Pool sowie die Sichtachsen von Terrasse oder Haus aus. Wer hier vorausschauend plant, legt den Grundstein für dauerhaft ungetrübtes Badevergnügen.
Schlechte oder fehlende Bodenvorbereitung
Wird der Pool auf einem unebenen oder nicht ausreichend verdichteten Untergrund errichtet, kann es im Laufe der Zeit zu sogenannten Setzungen kommen. Der Boden gibt unter dem Gewicht des gefüllten Beckens nach. Die Folgen reichen von sichtbaren Schieflagen über Spannungsrisse in der Poolkonstruktion bis hin zu Schäden an der Bodenplatte oder der Technik. In besonders schweren Fällen droht sogar ein Totalschaden, der eine teure Sanierung oder einen kompletten Neubau nötig macht.
Die Lösung
Investieren Sie unbedingt in eine professionelle Bodenvorbereitung. Dazu gehört zunächst der Aushub des Erdreichs auf die gewünschte Tiefe, idealerweise unter Einbeziehung eines Bauplans. Anschließend wird eine tragfähige, frostsichere Tragschicht aus Schotter oder Kies eingebracht, die sorgfältig verdichtet wird. Diese sogenannte Frostschutzschicht verhindert nicht nur Setzungen, sondern schützt die Bodenplatte auch vor Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit.
Erst darauf wird eine ebene, armierte Betonbodenplatte gegossen, die exakt waagrecht sein muss. Wer diese Schritte sauber durchführt oder fachmännisch ausführen lässt, schafft ein solides Fundament für den gesamten Pool und vermeidet strukturelle Schäden von Anfang an.

Fehlerhafte Montage der Styroporsteine
Der große Vorteil eines Styropor-Pools liegt in der einfachen Bauweise mit den Steinen, die sich einfach aufeinander stecken lassen. Doch gerade diese vermeintliche Einfachheit verleitet viele Bauherren dazu, bei der Montage ungenau zu arbeiten. Eine schiefe oder unsaubere Verlegung der Styroporsteine gehört daher zu den häufigsten Fehlern beim Poolbau.
Schon kleine Abweichungen in der Ausrichtung können sich im Verlauf des Aufbaus verstärken. Das kann zu ungeraden Poolwänden, Spannungen im Mauerwerk, instabilen Konstruktionen und letztlich einer mangelhaften Statik führen. Auch das spätere Einsetzen von Technikkomponenten wie Skimmer, Einlaufdüsen oder Beleuchtung wird erschwert oder gar unmöglich, wenn die Aussparungen nicht passgenau vorbereitet wurden. Zudem kann eine unsaubere Verlegung undicht werden. Das gilt vor allem, wenn die Poolfolie durch ungleichmäßige Wandflächen Falten wirft oder sich Druckstellen bilden.
Die Lösung
Nehmen Sie sich für den Aufbau der Styroporsteine ausreichend Zeit und gehen Sie systematisch vor. Arbeiten Sie in mehreren Etappen und kontrollieren Sie nach jeder Schicht die Ausrichtung mit einer Wasserwaage. Besonderes Augenmerk sollte auf den Anfang gelegt werden. Ist die erste Steinreihe nicht exakt gerade, wird es in den oberen Reihen nahezu unmöglich, dies zu korrigieren.
Achten Sie außerdem darauf, die Steine sauber ineinander zu stecken und gegebenenfalls mit Baukleber zu fixieren, um ein Verrutschen während der Betonfüllung zu vermeiden. Es empfiehlt sich außerdem, immer im Team zu arbeiten. So kann eine zweite Person kontrollieren, korrigieren und beim Ausrichten helfen.
Unzureichende Bewehrung und Betonfüllung
Die Stabilität eines Styropor-Pools hängt nicht nur von den korrekt gesetzten Steinen, sondern auch von der richtigen Bewehrung und einer gleichmäßigen Betonfüllung ab. Doch genau an diesem Punkt wird beim Selbstbau häufig gespart oder improvisiert.
Ein häufiger Fehler ist die Verwendung zu weniger oder falsch platzierter Eisenarmierungen. Diese Stahlbewehrung ist essenziell, um die statische Belastung des gefüllten Pools gleichmäßig zu verteilen und Rissbildungen in den Wänden zu vermeiden. Wird sie unvollständig, schief oder zu tief platziert, kann sie ihre Funktion nicht erfüllen was in einem instabilen Pool resultiert.
Das gilt auch für die Betonfüllung. Wird der Beton zu dünn, ungleichmäßig oder in einem Guss eingebracht, ohne zwischendurch zu verdichten, entstehen Hohlräume im Inneren der Styroporsteine. Diese sogenannten „Lunkerstellen“ beeinträchtigen die Festigkeit der Wände erheblich und erhöhen das Risiko von Rissen und undichten Stellen.
Die Lösung
Halten Sie sich exakt an den Bewehrungsplan des Herstellers oder lassen Sie diesen im Zweifelsfall von einem Statiker überprüfen. Die Stahlstäbe müssen durchgängig verlaufen und in den vorgesehenen Gitterkanälen korrekt positioniert werden.
Verwenden Sie hochwertigen, fließfähigen Beton und füllen Sie die Styroporsteine abschnittsweise in mehreren Lagen. Nach jeder Etappe sollte der Beton leicht verdichtet werden, zum Beispiel durch leichtes Rütteln oder mit einer Bewehrungsstange, um Hohlräume zu vermeiden.

Fehler bei der Poolabdichtung
Die Abdichtung ist eine der sensibelsten Phasen beim Bau eines Styropor-Pools. Denn selbst ein perfekt gemauerter und betonierter Pool kann langfristig nur dicht bleiben, wenn auch die Poolfolie fachgerecht verlegt und geschützt wird. Leider schleichen sich hier oft kleine Nachlässigkeiten ein, die später zu Undichtigkeiten und aufwendigen Reparaturen führen.
Typische Probleme sind Falten in der Folie, unsauber verschweißte Nähte oder gar das vollständige Fehlen einer schützenden Vliesunterlage. Falten entstehen meist, wenn die Folie bei zu niedrigen Temperaturen eingelegt wird oder nicht korrekt ausgelegt und geglättet wird. Sie führen nicht nur zu optischen Mängeln, sondern können durch mechanische Belastung oder Schmutzeintrag beschädigt werden. Unsachgemäß verschweißte Nähte sind klassische Schwachstellen, an denen früher oder später Wasser austreten kann.
Oft wird auch auf die Vliesunterlage verzichtet, um Kosten zu sparen. Dabei verhindert das Schutzvlies, dass Unebenheiten oder scharfe Kanten im Untergrund die Folie punktuell belasten und beschädigen.
Die Lösung
Die Poolfolie sollte bei warmem Wetter (mindestens 15–20 °C) verlegt werden, damit sie geschmeidig bleibt und sich faltenfrei einpassen lässt. Achten Sie darauf, dass die Folie spannungsfrei und passgenau eingelegt wird. Sollten Schweißarbeiten notwendig sein, sollten diese idealerweise von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.
Vor dem Einlegen der Folie ist unbedingt ein geeignetes Schutzvlies auf Boden und Wänden anzubringen. Es schützt die Folie vor mechanischen Beschädigungen und erhöht ihre Lebensdauer deutlich. Auch der Untergrund sollte sauber, trocken und frei von scharfen Kanten sein.
Vernachlässigung der Pooltechnik
Schon nach kurzer Zeit wird das Wasser trüb, der Boden verschmutzt sich schneller als gedacht und die Reinigung wird zur Daueraufgabe. Fehler bei der Planung oder Umsetzung der Pooltechnik führen später zu hohem Wartungsaufwand und reduziertem Badespaß.
Ein klassisches Problem ist eine zu klein dimensionierte Filteranlage. Viele Heimwerker greifen auf günstige Modelle zurück, die aber oft nicht die nötige Leistung haben, um das gesamte Beckenwasser effizient umzuwälzen und zu reinigen. Dadurch bleiben Verunreinigungen im Wasser, Algen sowie Bakterien vermehren sich schneller und die Wasserqualität leidet sichtbar.
Ungünstig verlegte Leitungen, zu enge Bögen oder zu lange Wege zwischen Pool und Technikraum bremsen den Wasserdurchfluss und mindern die Effizienz der Anlage. Wird zudem auf wichtige Komponenten wie Rückschlagventile verzichtet, kann es zu Rückflüssen kommen, die Schäden an der Technik und hohen Reinigungsaufwand verursachen können.

Die Lösung
Planen Sie die Pooltechnik genauso sorgfältig wie den Baukörper selbst. Die Filteranlage sollte auf das Beckenvolumen abgestimmt sein. Das komplette Poolwasser sollte in 4 bis 6 Stunden einmal umgewälzt werden. Sandfilteranlagen mit ausreichend großer Pumpe gelten als Standard bei Styropor-Pools. Fertige Styroporpool-Bausätze und -Sets enthalten in der Regel aufeinander abgestimmte Komponenten und nehmen dadurch einen Teil der Planung ab.
Auch bei der Rohrführung gilt: Möglichst kurze, gerade Leitungen mit großen Radien und wenigen Übergängen. Achten Sie auf fachgerechte Verbindungen, Rückschlagventile und leicht zugängliche Reinigungs- und Entleerungsmöglichkeiten.
Nichtbeachtung der Statik bei Anbauten und Umrandungen
Ein schöner Styropor-Pool ist oft erst mit einer stilvollen Umrandung in Form von Terrassenplatten komplett. Doch was für das Auge stimmig wirkt, kann für die Poolkonstruktion zur Belastungsprobe werden, wenn die Statik nicht berücksichtigt wird.
Oft werden schwere Platten oder Aufbauten direkt auf oder neben die Poolwände gesetzt, ohne vorheriger Prüfung der Tragfähigkeit. Dabei sind die Styroporwände zwar stabil, aber nicht dafür ausgelegt, seitlichen Druck durch zusätzliche Lasten aufzunehmen. Besonders problematisch wird es, wenn frostfeste Platten verlegt oder massive Randabschlüsse montiert werden, ohne die Last auf eine tragfähige Unterkonstruktion abzuleiten.
Durch den punktuellen oder flächigen Druck können sich Spannungen in den Poolwänden aufbauen. Es kommt zu feinen Rissen, in manchen Fällen auch zu sichtbaren Verformungen oder einem allmählichen Nachgeben der Wandstruktur. Dies gefährdet nicht nur die Optik, sondern auch die Dichtheit und Stabilität des gesamten Pools.
Die Lösung
Wer Anbauten und Umrandungen plant, sollte die Statik von Anfang an mitdenken. Grundsätzlich dürfen schwere Bauelemente nicht direkt auf die Poolwände drücken. Stattdessen empfiehlt es sich, Randsteine oder Terrassenplatten entkoppelt zu verlegen. Das geschieht beispielsweise durch Dehnfugen oder eine tragfähige Unterkonstruktion, die unabhängig vom Poolkörper ist. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, im Bereich der Randabschlüsse eine Armierung einzuplanen.
Fehlender Frostschutz
Gegen Frost ist weder die Technik noch das Wasserleitungssystem automatisch gewappnet. Viele Poolbesitzer machen den Fehler, ihren Pool unzureichend oder gar nicht auf den Winter vorzubereiten. Die Folgen zeigen sich meist erst im Frühjahr in Form von geplatzten Leitungen, defekten Pumpen oder undichten Filteranlagen.
Die häufigste Ursache sind, wenn Wasserreste in Leitungen, Filtern oder der Pumpe bei Minusgraden gefrieren und sich ausdehnen. Das kann Kunststoffteile und Dichtungen beschädigen. Auch falsch überwinterte Technikräume, etwa ohne ausreichende Belüftung oder Isolierung, sind besonders anfällig für Frostschäden.
Ein weiterer kritischer Punkt ist der Pool selbst. Wenn Wasser bis zum Rand stehen bleibt, kann der Eisdruck auf die Beckenwände wirken und im Extremfall strukturelle Schäden verursachen.
Die Lösung
Der Pool muss rechtzeitig vor dem ersten Frost professionell winterfest gemacht werden. Dazu gehört in erster Linie die vollständige Entleerung der Technik! Filterkessel, Pumpe, Leitungen und Ventile müssen wasserfrei sein. Ideal ist es, die Technik auszubauen und frostfrei einzulagern. Alternativ sollten alle Komponenten gründlich entleert und offen gelagert werden.
Auch der Wasserspiegel im Pool sollte abgesenkt werden. Die offenen Leitungsanschlüsse werden mit Winterstopfen verschlossen, und spezielle Eisdruckpolster im Becken verhindern Schäden durch gefrierendes Wasser.
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